Europaweite Aktion: Sieben Minuten Glockenläuten gegen den Krieg in der Ukraine

- Als Mahnung zum Frieden sollen am Donnerstag um 12 Uhr europaweit für sieben Minuten die Kirchenglocken läuten.
- Die Europäische Vereinigung der Dombau- und Bauhüttenmeister ruft die Kirchen dazu auf.
- Die Initiatoren wollen damit ihre Solidarität mit den Menschen zeigen, die den Krieg in der Ukraine aushalten müssen oder Widerstand leisten
Als Protest gegen den Krieg in der Ukraine sollen am Donnerstag um 12 Uhr in ganz Europa die Glocken von Kirchen und Domen läuten. Die Europäische Vereinigung der Dombau- und Bauhüttenmeister hatte angesichts der russischen Invasion in die Ukraine dazu aufgerufen. „Europa brennt“, heißt es in dem Aufruf. Für jeden Tag, den der Krieg in der Ukraine bislang dauere, sollten die Glocken für insgesamt sieben Minuten läuten.
„Mit dem Läuten erklären wir uns solidarisch mit den Menschen, die diesen Krieg aushalten und um ihr Leben bangen, die den Widerstand gegen eine Übermacht organisieren müssen, die vor dem Krieg fliehen müssen, die den Mut haben, gegen die Kriegstreiber in ihrem Land zu protestieren und die in den Ländern leben, die unmittelbar von diesem Krieg betroffen sind“, erklärte die Dombauvereinigung.
Jede und jeder, der die Glockentöne vernimmt, sei eingeladen, innezuhalten und den Friedensruf in sich aufzunehmen, hieß es. Unter anderem wollen sich Kirchen in Frankfurt, Lübeck, Essen, Konstanz, Dresden und Wien an der Aktion beteiligen. Viele weitere teilnehmende Kirchen werden wohl noch hinzukommen. Das „Brandläuten“ soll nach dem Willen der Vereinigung an vielen Orten Europas zu hören sein.
RND/nis mit dpa und epd
(Quelle: https://www.rnd.de/panorama/glockenlaeuten-gegen-den-krieg-in-der-ukraine-europaweite-aktion-am-donnerstag-XQB2M7DMZC3UVPDVSJIVQ4WMX4.html)
PS Am Mittwoch, den 2.3. um 20 Uhr läuteten die Glocken bereits für die Menschen im Krieg in der Ukraine. Dieses Läuten war initiert durch einen inoffiziellen Kettenbrief, der über soziale Netzwerke verbreitet wurde. Das Läuten am 2.3. war inoffiziell, hat aber den Wunsch und das Bedürfnis der Menschen aufgenommen, Zeichen für den Frieden in der Ukraine zu setzen.
Es folgt noch ein Info-Text aus dem Kirchenkreis über Möglichkeiten zur Hilfe für die Menschen in den bedrohten Gebieten:
Die sinnvollste Art der Hilfe ist Geld
Diakonie-Katastrophenhilfe rät dringend von privaten Hilfstransporten ab
Der Krieg in der Ukraine sorgt in Europa für Empörung, Zorn und Angst, aber auch für ein engeres Zusammenrücken und für große Hilfsbereitschaft und starkes Engagement. In den Kirchengemeinden sind Überlegungen für Hilfsprojekte und erste Aktivitäten angelaufen; Friedensandachten, Gebete und konkrete Hilfen sind vielen Menschen ein starkes Bedürfnis.
Innerhalb der evangelischen Kirche sind die Diakonie und die Diakonie-Katastrophenhilfe die Akteure, die große Erfahrung mit professioneller Hilfe in Krisen- und Kriegsgebieten haben. Hier kann auf Strukturen und Knowhow zurückgegriffen werden, die dafür sorgen, dass Hilfe zielgerichtet dort ankommt, wo sie etwas ausrichten kann.
Aktuell teilt die Diakonie-Katastrophenhilfe mit, dass die sinnvollste Art der Hilfe zum jetzigen Zeitpunkt die Geldspende ist. Nach Auskunft von Madlen Hesse von der Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt ist es aktuell nur schwer möglich, gespendete Kleidung, Lebensmittel und Hygieneprodukte zu Menschen auf der Flucht zu befördern.
Dringend rät die Diakonie auch von privaten Hilfstransporten in die Ukraine ab. An deren Westgrenze zu Polen gibt es nur noch wenige Stellen, an denen ein Grenzübertritt möglich ist; diese Stellen sollten unbedingt für professionelle Hilfe freigehalten werden.
Wer für Menschen, die auf der Flucht aus der Ukraine in der Region Hannover ankommen, Unterkünfte zur Verfügung stellen möchte, findet dazu auf der Diakonie-Seite https://www.diakonie-in-niedersachsen.de/pages/hilfen_fuer_die_ukraine/subpages/hilfen_fuer_die_ukraine/index.html ständig aktualisierte Hinweise. Hier gibt es auch weitere Informationen zu Fragen, die rund um den Krieg in der Ukraine entstehen. Spenden für die Diakonie-Katastrophenhilfe in der Ukraine sind online möglich auf https://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/spenden.php.