Taufe

Taufe als Sakrament

Taufe und Abendmahl sind die einzigen Sakramente in der evangelischen Kirche. Sakrament bedeutet ‚sichtbares Zeichen der verborgenen Heilswirklichkeit‘. Durch die Taufe wird also sichtbar, dass Gott diesen Menschen annimmt. Die Taufe ist der Beginn des Lebens als Christ*in.
Getauft werden Menschen entweder auf Wunsch der Eltern in den ersten Jahren nach der Geburt oder aus eigenem Willen später. Die Taufe aus eigenem Willen (Erwachsenentaufe) hat biblische Vorbilder, zum Beispiel die Taufe des Kämmerers der äthiopischen Königin Candace (Apostelgeschichte, Kapitel 8). Die Taufe eines kleinen Kindes (Kindertaufe) war für Martin Luther jedoch das besonders klare Zeichen für die zuvorkommende, voraussetzungslose Gnade Gottes.
Martin Luther wollte die Taufe auch nicht vom Glauben abhängig machen, sondern war davon überzeugt, dass die Taufe den Glauben trägt, auch wenn es Zeiten des Zweifels gibt. Und dass auch Kinder glauben, verkündet Jesus selbst im sogenannten ‚Kinderevangelium‘ (Markus-Evangelium, Kapitel 10, Verse 13-16). Diese Geschichte lesen wir in jedem Taufgottesdienst.

Voraussetzungen zur Taufe

Grundsätzlich darf sich jede und jeder taufen lassen. Auch Kinder dürfen getauft werden, wenn die Eltern nicht getauft sind. Vor der Taufe gibt es ein Gespräch mit einer Pastorin oder einem Pastor, denn die Taufe muss von ihr oder ihm durchgeführt werden. (Einzige Ausnahme: Nottaufe.) Das Gespräch ist wichtig, denn die Taufe ist ein wichtiger Schritt im Leben eines Menschen: Der Mensch wird Kind Gottes. Damit ändert sich innerlich vieles, auch wenn äußerlich ‚nur‘ etwas Wasser über den Kopf geschöpft wird. Deswegen gibt es vor der Erwachsenentaufe Taufunterricht. Bei der Kindertaufe ist das nicht möglich – dafür wurde später die Konfirmation eingeführt. Und es gibt das Patenamt.

Patin oder Pate werden

Die Patin oder der Pate soll den Täufling im Leben begleiten. Bis zur Konfirmation soll sie oder er dem Kind helfen, den Glauben kennenzulernen und im Glauben zu wachsen. Auch nach der Konfirmation bleibt die besondere Beziehung zwischen Patin/Pate und Täufling bestehen. (Denn das ist genau die Zeit, in der für die Täuflinge die Eltern schwierig werden…) Als Ansprechpartner/in und Lebensbegleiter/in stehen Patin oder Pate dem Täufling zur Seite.
Um Patin oder Pate werden zu können, muss man Mitglied einer Kirche sein, die zur „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e. V. (ACK)“ gehört – zu der die überwiegende Mehrzahl der christlichen Kirchen in Deutschland gehört.
Wer nicht Mitglied einer dieser Kirchen ist, kann Taufzeugin oder Taufzeuge werden. Das ist kein offizielles Amt, doch es kann ausdrücken, dass sich die Eltern wünschen, dass diese Person eine wichtige Rolle im Erwachsen-Werden des Kindes haben soll. Bei einer Taufe soll es jedoch mindestens eine Patin oder einen Paten geben.

Der Taufgottesdienst

Die Taufe soll in einem öffentlichen Gottesdienst geschehen, denn es ist ein öffentliches Bekenntnis zum christlichen Glauben und ein öffentlicher Eintritt in die christliche Kirche – auch rechtlich. Es gibt auch besondere Tauffeste, die an besonderne Orten oft auch open air stattfinden. Es kann aber auch Gründe geben, warum die Taufe außerhalb des Sonntagsgottesdienstes stattfinden soll. Bitte sprechen Sie mit der Pastorin/dem Pastor, wann und in welchem Rahmen Ihre/die Taufe Ihres Kindes möglich ist.

Sie erreichen Pastor Schwarz für solche und ähnliche Fragen am besten über unser Gemeindebüro unter 05130-2922 oder kg.elze-bennemuehlen@evlka.de

Allgemeine Informationen und sogar eine App für alle Fragen rund um die Taufe finden Sie unter www.evangelisch.de/taufbegleiter

PS Für die Taufe benötigen Sie einen Taufspruch. Unter www.taufspruch.de gibt ein schönes Tool, um den passenden Taufspruch für Ihr(e) Kind(er) - oder sich selbst - zu finden!