#beziehungsweise
Die ökumenisch verantwortete Kampagne „#beziehungsweise –jüdisch und christlich: näher als du denkst“ möchte dazu anregen, die enge Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum wahrzunehmen. Auch und gerade im Blick auf die Feste wird die Verwurzelung des Christentums im Judentum deutlich. Mit dem Stichwort „beziehungsweise“ soll der Blick auf die aktuell gelebte jüdische Praxis in ihrer vielfältigen Ausprägung gelenkt werden. Die Kampagne ist ein Beitrag zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.
Wir sind uns bewusst: Die Betonung der Nähe ist nur unter Wahrung der Würde der Differenz möglich. Deshalb halten wir es für unverzichtbar, die Bezugnahmen auf das Judentum in christlichen Kontexten auch kritisch zu hinterfragen, Vereinnahmungstendenzen zu erkennen und zu vermeiden.
Aktuell finden wir uns dabei in einer gesellschaftlichen Situation wieder, die durch ein Erstarken von Antisemitismus und weiterer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geprägt ist. Übergriffe gegen jüdische Bürger*innen, Hetze und Verschwörungsmythen in den Sozialen Medien nehmen weiterhin zu.
In einer respektvollen Bezugnahme auf das Judentum, die zur positiven Auseinandersetzung mit der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland anregt, will die Kampagne auch einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus leisten.
Frei von Sklaverei und Tod: Pessach beziehungsweise Ostern.
Eine jüdische Stimme
Pessach feiert den Auszug Israels aus der Sklaverei Ägyptens. In Erinnerung an diesen Befreiungsakt Gottes wird eine Woche lang ein Fest begangen, das bei religiösen wie bei säkularen Juden so tief verankert ist wie wohl kein anderer jüdischer Feiertag. Während der Pessachwoche werden alle Getreideprodukte aus dem Haushalt verbannt und an deren Stelle das „Ungesäuerte Brot“, die Matzah, und aus Matzemehl hergestellte Teigwaren gegessen.
Ein zentrales Gebot des Festes lautet, den Kindern von Auszug und Befreiung zu erzählen, um auch ihnen diese Identifikation mit der Geschichte Israels zu ermöglichen. So beginnt das einwöchige Pessachfest mit dem Sederabend: Familie und Freunde oder auch die Gemeindemitglieder versammeln sich zu einem Festmahl, das einer bestimmten Ordnung („Seder“) folgt. Im Zentrum steht das gemeinsame Lesen der Haggadah, der mit Kommentaren, Psalmen und Liedern angereicherten Erzählung vom Auszug aus Ägypten. Dazu werden symbolische Speisen verzehrt, die die Bitternis der Sklaverei verdeutlichen sollen. Dieses Ritual richtet sich an Kinder und Erwachsene gleichermaßen, denn jede/r ist aufgefordert, sich als Teil dieser Geschichte zu erleben und sie sich zueigen zu machen.
– Rabbinerin Dr.in Ulrike Offenberg
Eine christliche Stimme
[folgt in Kürze]
In diesem Monat gibt es drei Online-Veranstaltungen zum Thema 'Pessach beziehungsweise Ostern - Frei von Sklaverei und Tod: Pessach beziehungsweise Ostern':
Gelehrte im Gespräch: Frei von Sklaverei und Tod – Pessach beziehungsweise Ostern
März 16 @ 19:00 - 20:30
Referentinnen
Prof. Dr. Clemens Leonhard, Seminar für Liturgiewissenschaft, Katholisch-Theologische Fakultät, WWU Münster
Dr. Annette Böckler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lehrstuhl für Judaistik, Fakultät für Evangelische Theologie, JGU Mainz
Moderation: Pastorin Dr. Daniela Koeppler, Apostelgemeinde Osnabrück Sutthausen
Frag die Pfarrerin, frag den Rabbi – Pessach beziehungsweise Ostern
März 10 @ 19:00 - 20:00
In Verbindung mit den Interviews der Kirchenzeitung der EKBO „die kirche“ sprechen jüdische und christliche Interviewpartner*innen vertiefend über das Thema des jeweiligen Monatsblattes.
Anmeldung für die Mittwochs-Gesprächsreihe unter E-Mail: dialog@wichern.de
Zur gesamten Reihe siehe unter: www.ekbo.de/beziehungsweise
Pessach | Ostern
März 31 @ 18:00 - 19:30
Pessach | Ostern
Mit Dr. Timotheus Arndt (Forschungsstelle Judentum, Theologische Fakultät der Universität Leipzig) und weiteren wechselnden Referenten
Veranstalter: Jüdisch-Christliche Arbeitsgemeinschaft Leipzig, Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig, Ariowitsch-Haus
Eintritt frei (Saal) oder als Online-Vortrag,
Aktuelle Informationen finden Sie unter www.ariowitschhaus.de.
Links zu den Veranstaltungen und zur Anmeldung finden Sie hier: